Business Model Canvas

Business Model Canvas – eine Einführung

Das Business Model Canvas (kurz: BMC, Canvas = Leinwand) ist ein Tool für das strategische Management, um das bestehende Geschäftsmodell darzustellen, es zu diskutieren und strukturiert weiterzuentwickeln. Es schafft dabei ein gemeinsames Verständnis für das jeweilige Geschäftskonzept – dies in einer sehr simplen Art und Weise. Somit ist es eine ideale Grundlage, um das bestehende Geschäftsmodell zu diskutieren oder um unterschiedliche Geschäftsideen zu vergleichen.

Egal, ob Sie ein neues Business Modell planen, Ihr bestehendes auf den Prüfstand stellen oder die vorhandene Unternehmensform an relevanten Stellschrauben optimieren möchten, das BMC bietet Ihnen Orientierung. Mit ihm lassen sich nahezu alle Bereiche Ihrer Geschäftsidee durchdenken und beschreiben oder überprüfen, wie einzelne Anpassungen auf das gesamte Geschäftsmodell wirken. Kurzum, das Business Model Canvas ist das perfekte Werkzeug für die Arbeit am Unternehmen. Entwickelt wurde das Business Model Canvas von Alexander Osterwalder, einem Schweizer Unternehmer und Autor. Osterwalder forschte an der Universität Lausanne (UNIL) und entwickelte das Tool Ende der 2000er Jahre gemeinsam mit 470 Co-Autoren. Im Jahr 2010 erschien das begleitende Buch “Business Model Generation”, welches in keinem Bücherregal von Strategen und Unternehmern fehlen darf. Auch wenn das BMC nicht ganz frei von Kritik ist, so gilt es doch als “Industriestandard” für Strategie- und Organisationsentwickler:innen, welche sich die Geschäftsmodellinnovation auf die Fahne geschrieben haben.

Aufbau des Business Model Canvas

Das Template des Business Model Canvas beinhaltet neun Felder, die die Bereiche Angebot, Zielgruppe, Infrastruktur und Finanzen abdecken. Bei der Arbeit mit dem BMC unterscheidet man häufig zwischen der linken und der rechten Seite des BMC, wobei das Wertangebot das zentrale Element darstellt. Während die linke Seite hauptsächlich interne Elemente zur Erstellung des Wertangebots abbildet, beinhaltet die rechte Seite die Aktivitäten rund um Vertrieb & Marketing.

Leitfaden zur Arbeit am Business Model Canvas

Es gibt keine festgelegte Reihenfolge, wie man die Felder des BMC bearbeiten muss. Jedoch zeigen unsere Erfahrungen, dass ein Start mit dem Baustein der Kundensegmente leicht von der Hand geht. Sollte es sich um mehrere Zielgruppen handeln, ist die Verwendung von farblich unterschiedlichen Post-its über das gesamte BMC sinnvoll. Danach folgt eine stichwortartige Beschreibung des Wertangebots in der Mitte und schon hier ist es oft gar nicht so einfach, das bestehende oder zukünftige Wertversprechen kurz und präzise zu beschreiben. Im Anschluss empfiehlt sich wieder ein Sprung nach rechts, um die Kundenbeziehungen und die dazugehörigen Kanäle zu bestimmen. Nun noch die Einnahmequelle(n) unten definieren und die rechte Seite ist geschafft.

Im weiteren Verlauf empfiehlt es sich, die Schlüsselaktivitäten – also die Dinge, die die Organisation bewerkstelligen muss, um das Geschäftsmodell erfolgreich zu betreiben – festzuhalten. Welche Ressourcen dafür benötigt werden, beschreibt das Feld darunter. Jetzt die Partner, die zum Betrieb der Organisation essenziell sind, danach kurz die größten Kostentreiber – fertig ist das Business Model Canvas.

Und wie so oft im Leben kann es hilfreich sein, das Business Model Canvas nach der berühmten Nacht Schlaf noch einmal zu begutachten. Eventuell findet sich noch die ein oder andere griffigere Bezeichnung. Aber: Das BMC ist kein Hochglanzmagazin! Halten Sie die Formulierungen einfach und übersichtlich, arbeiten Sie am besten mit Stichworten. Überfrachten Sie das Canvas nicht, im Zweifel verzichten Sie eher auf ein Detail. Das Ziel muss es sein, dass das BMC zum Schluss so gestaltet und ausformuliert ist, dass es wirklich alle Personen in der Organisation auf Anhieb verstehen.

Kritik am BMC

Und natürlich ist auch das BMC nicht perfekt. Als größtes Defizit wird häufig angemerkt, dass weder Markt noch Wettbewerb berücksichtigt werden. Hier ist ein separates Tool notwendig, um die äußeren Einflüsse, die auf ein Geschäftsmodell wirken, zu beschreiben. Sofern Sie einen kompletten Businessplan benötigen, um Ihr Projekt eventuell bei einem Investor oder einem Kreditinstitut zu pitchen, ist das Business Model Canvas nur ein Teilelement. Gerade zum Thema Finanzen müssen in diesem Fall weitere Punkte wie Kapitalbedarf & -beschaffung, Liquiditätsplanung und Rentabilität beachtet und detaillierter beschrieben werden. Aus den aufgeführten Nachteilen nun zu schließen, dass die Arbeit am BMC keinen Wert stiftet, würden wir als Agentur entschieden zurückweisen, denn …

Fazit zum Business Model Canvas

Für die Strategiearbeit mit unseren Kunden ist das BMC zu einem der wichtigsten Tools geworden! Es verschafft einen einzigartigen Überblick zur Vermessung des bestehenden Geschäftsmodells und zeigt auf, wo & wie Innovationen oder Optimierungsmaßnahmen auf die gesamte Unternehmensform wirken. Für alle Strategen und Geschäftsentwickler also ein Muss …

Weitere Informationen und Templates zum Download gibt es unter: www.strategyzer.com